Volvo oder Bell: Wer hat den Größten?
Bells 60-Tonner ist mehr ein Starrrahmen-Muldenkipper mit Knicklenkung als ein besonders schwerer Dumper im klassischen Sinn. | Foto: Bell Equipment

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Volvo hat als Erfinder des knickgelenkten Muldenkippers einen Ruf zu verteidigen, und so kündigen die Schweden ihren neuen 60-Tonnen-Muldenkipper ganz unbescheiden als größten knickgelenkten Dumper der Welt an. Wohlwissend, dass auch Bell Equipment auf der bauma einen 60-Tonner zeigen wird und auf der bauma Africa 2015 bereits gezeigt hat. Die Südafrikaner haben diesen Dumper nach eigenen Angaben sogar schon knapp ein Dutzend mal im eigenen Land verkauft. Dumper-Erfinder und Baumaschinen-Full-Liner oder hochspezialisierter Dumperhersteller – beide drängen in die Gewinnungsindustrie, wollen Steinbruchbetreiber für ihr Produkt gewinnen. Mit unterschiedlichen konstruktiven Ansätzen. Der eine mit einem noch schwereren Dreiachs-Dumper mit typischer Steinbruch-Mulde, der andere mit einem Muldenkipper, der mit seiner Knicklenkung Anleihen beim Dumper macht.

Welches das bessere Maschinenkonzept ist, wird letztlich die Nachfrage der Kunden zeigen. Bei Bell Equipment ist man sich allerdings sehr sicher, dass man mit der konstruktiven Nähe zum Muldenkipper auf das richtige Pferd gesetzt hat, um zum Beispiel die Allwettertauglichkeit der Maschine sicherzustellen. Mit diesem Konzept will Bell in ein Segment vorstoßen, in das es bisher nur wenige Knicklenker geschafft haben: die stationäre Gewinnung. Keinen Bedarf sieht man in Alsfeld und Eisenach hingegen für einen knickgelenkten „Super-Dumper“ mit drei Achsen. Man wisse, „dass es für solch extrem aufwändige Technik weder im schweren Erdbau noch in der Rohstoffgewinnung einen echten Bedarf gibt“, so Bell-Vertriebsleiter Andreas Reinert wörtlich. Noch nicht entschieden ist, welcher der beiden Hersteller seine Maschine zuerst auf den europäischen Markt bringen wird und entsprechend das Recht für sich beanspruchen kann, mit dem dann größten Knicklenker auf dem hiesigen Markt zu werben. Bell Equipment zumindest plant derzeit für Anfang 2017.

Dass die beiden Hersteller unbedingt in das Segment Gewinnung wollen, hat seine Gründe. Einer davon ist die Tatsache, dass die Absatzmöglichkeiten in der Erdbewegung immer weniger werden. Dort kommt statt des Dumpers immer häufiger die Kombination von Ackerschlepper und Mulde zum Einsatz. Kurios, wenn man bedenkt, dass der Dumper vor 50 Jahren gerade aus dieser Kombination entstanden ist, aber aus Sicht des Betreibers schlicht eine Frage der Wirtschaftlichkeit.

Eine klassische SKW-Mulde auf einem Knicklenker-Chassis – so scheint der neue Volvo-Muldenkipper A 60H auszusehen. Aber wie genau, das erfahren wir erst auf der bauma in München. | Foto: Volvo CE
Eine klassische SKW-Mulde auf einem Knicklenker-Chassis – so scheint der neue Volvo-Muldenkipper A 60H auszusehen. Aber wie genau, das erfahren wir erst auf der bauma in München. | Foto: Volvo CE

Volvo: Bewährtes Prinzip weitergedacht

Volvo CE reagiert mit dem A60H nach eigenen Angaben auf die gestiegene Nachfrage der Kunden nach knickgelenkten Dumpern mit höherer Ladekapazität. Mehr als die Hälfte der weltweit von allen Herstellern verkauften knickgelenkten Dumper gehören der Volvo A40-Klasse an. Die Ladekapazität des Volvo A60H liegt mit 55 Tonnen um 40 Prozent höher als die der A40er-Baureihe, was die Kosten für die Dumper-Kunden pro Tonne beträchtlich reduziert. Die neue Größe ist auch auf weichen, unebenen und steilen Straßen eine echte Alternative zu Starrrahmenkippern und schweren Baustellenfahrzeugen, da sich damit eine vergleichbare Menge an Material in kürzeren Zyklen transportieren lässt. Ein weiterer Vorteil: Die geländegängigen Knicklenker erfordern weniger Instandhaltung der Transportstrecke, und der Betreiber kann Kosten sparen. Für hohe Fahrstabilität, viel Komfort und ein hohes Fahrtempo sorgen der sauber abgestimmte Antriebsstrang, die automatische Traktionskontrolle (inklusive 100-Prozent-Differentialsperren), das wartungsfreie Drehgelenk, die hydromechanische Lenkung und die aktive Federung des Vorderrahmens.

Mehr Produktivität mit geringen Kosten

Volvo ergänzt die hohe Kapazität und Fahrgeschwindigkeit des A60H mit intelligenten Überwachungssystemen, wie z.B. dem Analyse-Tool Matris, dem Telematiksystem CareTrack und dem integrierten Wiegesystem. Sie optimieren die Produktivität und senken die Betriebskosten. Die hohe Verfügbarkeit der Maschinen hat den gleichen Effekt: Der verstärkte Vorder- und Hinterrahmen, das Knick-Drehgelenk und die Nass-Scheibenbremsen sind für lange Betriebszeiten konzipiert. Ein schneller und einfacher Zugang erleichtert die routinemäßigen Service- und Wartungsarbeiten, sodass der Dumper schnellstmöglich wieder einsatzbereit ist.

Der neue A60H verfügt über einen nach unten klappbaren Frontgrill, der zugleich als Service-Plattform mit rutschfesten Stufen dient. Die Motorhaube kann bis zu 90 Grad aufgeklappt werden und ermöglicht einen ungehinderten und sicheren Zugang zum Motorraum. Zusätzlich zu den langen Serviceintervallen und den geringen Wartungsanforderungen tragen die in diesem Geschäft beliebten Serviceverträge dazu bei, dass die Kunden stets die volle Kontrolle über die Kosten haben. Die geringen Gesamtbetriebskosten und die hohe Wirtschaftlichkeit des knickgelenkten Dumpers von Volvo werden auch von seiner sehr guten Kraftstoffeffizienz unterstützt.

Der neue B60E soll kleineren Starrkippern im Steinbruch Konkurrenz machen. Bell-Deutschland-Vertriebsleiter Andreas Reinert ist vom Markterfolg des Mulden- kippers fest überzeugt. | Foto: Bell Equipment
Der neue B60E soll kleineren Starrkippern im Steinbruch Konkurrenz machen. Bell-Deutschland-Vertriebsleiter Andreas Reinert ist vom Markterfolg des Mulden- kippers fest überzeugt. | Foto: Bell Equipment

Bell: „Allwetter-Mulde“ als Produktions-Versicherung

Mit typischem Vorderwagen, Dreh-/Knickgelenk und Allrad-Antrieb steht der Bell B60E in direkter Tradition der erfolgreichen Bell-Großdumper, was auch die weitgehende Verwendung von großserienbewährten Komponenten in der adaptiven Vorderachs-Aufhängung, Motor- und Antriebstechnologie sowie Fahrzeugsteuerung und Kabinengestaltung belegt. Doch spätestens mit dem komplett neu entwickelten Hinterrahmen, dessen in Form und Arbeitshydraulik typischer Gesteinsmulde und der jetzt dämpferunterstützen, zwillingsbereiften 70-Tonnen-Einzelachse des deutschen Herstellers Kessler offenbart der 60-Tonner seine wahre Bestimmung: „Wir wollten nicht den ‚Super-Dumper‘ entwickeln, der als Highend-6x6 nochmals zehn Tonnen mehr als unser Flaggschiff B50E durch schwerstes Gelände schafft. Dafür kennen wir den Markt zu genau und wissen, dass es für solch extrem aufwändige Technik weder im schweren Erdbau noch in der Rohstoffgewinnung einen echten Bedarf gibt,“ erklärt Reinert im Hinblick auf die offensichtliche konstruktive Verwandtschaft mit starren Muldenkippern, wie sie in Steinbrüchen und Tagebauen auf befestigen Fahrwegen eingesetzt werden. „Genau dahin wollen wir mit unserem Bell B60E, in das Marktsegment der kleineren 4x2-Starrkipper mit 60 bis 80 Tonnen Nutzlast. Auch wenn wir bereits vereinzelt unsere 45-/50-Tonner im stationären Bereich platzieren konnten – als buchstäbliche Allwetter-Produktionsmaschine sehen wir den neuen Bell B60E als ideale Ergänzung für Gewinnungsbetriebe, die wir mit unserem Offroad-Angebot bisher nicht erreichten.“

Tatsächlich bieten 4x4-Antrieb und Dreh-/Knicklenkung erhebliche Vorteile im Befahren steiler Rampen und insbesondere bei ungünstigen Untergrundverhältnissen nach Regenfällen oder im winterlichen Betrieb. Im Gegensatz zu Starrrahmenkippern halten alle Räder/Radpaare konstant Bodenkontakt und übertragen so zuverlässig die Kraft des 16-Liter-Reihensechszylinders von Mercedes-Benz in Kombination mit Allison-Siebengang-Automatik. Ständige Traktion heißt auch bessere Retarder-/Bremswirkung, was insbesondere bei Gefälle-Fahrten mit und ohne Last ein entscheidendes Sicherheitsplus bringt – so entscheidend, dass schlechte Witterung für starre 4x2-Mulden oft Produktionsstopp bedeutet oder viele Betriebe z.B. über die Wintermonate die Förderung planmäßig einstellen und allenfalls „ab Halde“ produzieren.

Genau hier setzt der Bell B60E an: mit ähnlichen Werten bei Nutzlast und Muldenvolumen (ca. 55 t, 35 m³) und vor allem vergleichbaren Abmessungen in Ladehöhe, Spurweite, Durchfahrtsmaßen und Kippcharakteristik lässt sich der Bell-Sechzigtonner problemlos in bestehende Ladeflotten und Infrastrukturen integrieren. „Seit Bekanntwerden unseres 60er-Projekts und nach den ersten positiven Einsatzberichten aus afrikanischen Kundenbetrieben konnten wir viele interessante Gespräche mit europäischen Betreibern führen. Viele sehen den Bell B60E jetzt schon als ideale Ergänzung ihrer konventionellen Kipper-Flotte, einfach weil sie bei schlechter Witterung weiter produzieren können,“ unterstreicht Andreas Reinert. Auch für Ganzjahres-Betriebe oder grundsätzlich kleinere Unternehmen ist die „Allwetter-Mulde“ interessant: „Mit vergleichbaren Produktionsleistungen zu Starrrahmenkippern bietet der 4x4-Knicklenker durch seine bessere Geländegängigkeit eine höhere Flexibilität zum Beispiel im Abraumhandling – unterm Strich also eine höhere Auslastung.“

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