Materialmangel am Bau: Preise für den Wohnungsbau steigen
Der Preis für Neubauten ist im Mai 2022 um 18 Prozent gestiegen. Nach Angaben des HDB ist dies der stärkste Anstieg seit 1970. | Foto: pixabay/analogicus

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"Die Folgen von Inflation und Energiekrise haben nunmehr auch die Baubranche erreicht", so fasst Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) zusammen. "Bereits im April gingen die Auftragseingänge bei unseren Unternehmen zurück; und es gibt zunehmend Stornierungen von Aufträgen. Das betrifft derzeit vor allem den Wohnungsbau. Die öffentliche Hand ist daher gefordert, mit intelligenten Investitionsimpulsen gegenzusteuern und nicht Aufträge zurückzuhalten, bis die Preise wieder sinken."

Zu den neuen Zahlen fordert Felix Pakleppa eine Reaktion: "Die immens steigenden Baustoffkosten, die seriöse Kalkulationen für die Unternehmen immer schwieriger machen, zeigen uns, dass wir schnellstens eine nationale Rohstoff- und Energiestrategie für verschiedene Baustoffe und Materialien brauchen. Wir dürfen nicht länger von Importen abhängig sein. Deutschland muss alles dafür tun, um resilienter gegen Krisen zu werden. Ein nationaler Bau- und Rohstoffgipfel wäre dafür ein wichtiger erster Schritt." Die weiteren Preissteigerungen und Materialmangel betreffen nicht nur den Wohnungsbau. Das Öl-Embargo und der daraus resultierende Bitumen-Engpass sorgen für Probleme auch bei Straßenbau-Projekten.

Bauunternehmen sollen Stoffpreisgleitung vereinbaren

„Für die Bauunternehmen bedeuten steigende Preise aber keinesfalls eine Ertragssteigerung. Im Gegen­teil: Die Baupreissteigerung ist ein Ergebnis explodierender Baumaterialpreise, auf denen die Unternehmen entweder sitzen bleiben, oder sich das Risiko erhöht, dass Investoren vor neuen Projekten zurückschrecken“, kommentierte der Hauptgeschäftsführer des HDB, Tim Oliver Müller, die vom Statistischen Bundesamt heute veröffentlichten Baupreisindizes. „Schließlich hat der Erzeugerpreisindex für Stahl im Mai binnen Jahresfrist – je nach Sorte – um bis zu 94 Prozent, Bauholz um 34 Prozent und Dämmwolle um 20 Prozent zugelegt. Hinzu kommt, dass Lieferanten kaum noch Preiszusagen machen. Für die Bauunternehmen ist eine Angebotsabgabe daher zurzeit mit erheblichen Risiken verbunden. Sie wissen schlicht nicht, ob ihre ursprüngliche Kalkulation bei Baubeginn noch Bestand hat, oder ob sie auf den gestiegenen Kosten sitzen bleiben. Um die Risiken angemessen zu verteilen, empfiehlt es sich, eine Stoffpreisgleitung zu vereinbaren“, rät Müller den Vertragsparteien.

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Wohnbauprojekte platzen wegen Preisanstieg

Müller: „Wir befürchten, dass neue Wohnungsbauprojekte aufgrund der gestiegenen Baukosten und der wieder anziehenden Zinsen erst einmal zurückgestellt werden." Das ist bereits Realität: Immer mehr Bauwillige warten momentan mit dem Bauen. "Der Traum vom Eigenheim wird für einige Haushalte wohl erst einmal ein Traum bleiben, wenn das ursprünglich eingeplante Budget - auch angesichts gleichzeitig steigender Energie- und Lebenshaltungs­kosten - nicht mehr ausreicht. Aber auch der Mehrfamilienhausbau wird ins Stocken geraten. Schließlich können Immobilieninvestoren Projekte nur realisieren, wenn sie sich rechnen. Im Hinblick auf den nach wie vor hohen Bedarf an Wohnraum, der auch durch die wieder anziehende Zuwanderung erhöht wird, ist dies eine bedenkliche Entwicklung.“ Umso wichtiger sei es, an anderer Stelle Baukosten zu senken, um den Wohnungsbau weiterhin zu ermöglichen. Dies könne man durch den vermehrten Einsatz industrieller Fertigungsmethoden erreichen. „Hierfür bräuchten wir eine Vereinheitlichung der Landesbauordnungen“, appelliert Müller an die Politik.


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