Kommunen haben Bauland für vier Millionen neue Wohnungen

Das Bauland in Städten und Gemeinden würde ausreichen, um den Wohnraum-Bedarf in Deutschland zu decken. Laut der aktuellen Baulandumfrage stehen fast 100.000 Hektar bebaubare Flächen zur Verfügung, auf denen nach Schätzungen zwei bis vier Millionen Wohnungen entstehen könnten.

Wohnungsbau-Studie: Kommunen haben Bauland für vier Millionen neue Wohnungen
Zu wenig Bauland in Deutschland? Stimmt nicht: Die neue Bauland-Umfrage 2022 errechnet ein Bau-Potenzial von zwei bis vier Millionen Wohneinheiten in den Städten und Gemeinden. | Foto: Unipor

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In Deutschland ist der Wohnraum knapp, die Mietpreise steigen stetig, und die Immobilienpreise kennen noch immer kaum Grenzen nach oben. Den Kommunen fehlt oft der Platz, um bezahlbaren Wohnraum zu bauen. Das erklärte Ziel der Bundesregierung, 400.000 Wohnungen pro Jahr bauen zu wollen, wird in der Baubranche zwar begrüßt, stößt aber auch auf Skepsis ob der Machbarkeit. Dass zumindest ausreichend Flächen für den Wohnungsbau vorhanden sind, hat die neue Baulandumfrage 2022 des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) jetzt ergeben.

Hohes Potenzial für den Wohnungsbau

Fast 100.000 Hektar baureife, potenziell bebaubare Flächen können die Kommunen zurzeit ausweisen, etwa zwei Drittel davon sind für Wohnungsbau vorgesehen, so die BBSR-Studie. Konservativ geschätzt ließen sich auf diesen Flächen rechnerisch etwa 900.000 bis zwei Millionen Wohneinheiten bauen, bei einer dichteren Bebauung sogar bis zu vier Millionen Wohneinheiten. Potenzial für den Wohnungsbau sieht die Bauland-Studie nicht nur im ländlichen Raum, sondern auch in den Ballungsräumen. In der Studie haben knapp 700 Städte und Gemeinden aller Größenklassen Angaben zu ihren Baulandflächen gemacht. Auf dieser Basis haben die Forscher des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung und das Institut der deutschen Wirtschaft die bundesweit verfügbaren Flächen errechnet und den realisierbaren Wohnraum kalkuliert.

Bezahlbarer Wohnraum schnell realisierbar?

Die Immobilienbranche stimmen die Ergebnisse der Bauland-Umfrage zwar zuversichtlich, hat aber Zweifel an der schnellen Realisierbarkeit. „Die Ergebnisse der Baulandstudie sind eindeutig und machen klar, dass zumindest die Wohnbauflächen vorhanden sind und diese zu einem großen Teil für den Wohnungsbau kurz- bis mittelfristig zur Verfügung stehen“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW. Es komme nun darauf an, „hieraus auch wirklich so viel bezahlbaren Wohnraum wie möglich zu machen.“ Hoffnung setze der GdW auf das „Bündnis für bezahlbares Wohnen“, das Bundesbauministerin Klara Geywitz angekündigt habe. Eine erste Zusammenkunft soll Ende April stattfinden.

Baubranche fordert schnellere Planung und Genehmigung

Auch die Bauindustrie wertet das Ergebnis als „starkes Signal“ für den Wohnungsbau. „Ausgewiesenes Bauland ist ein erster, wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagte dazu Tim Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. „Als zweiten Schritt brauchen wir einen Planungs- und Genehmigungsbooster.“ Die Baubranche moniert schon seit Langem, dass Planung und Genehmigung von Bauvorhaben in Deutschland zu lange brauchen. Bei den aktuellen Materialengpässen dürfte das Baugewerbe bei der Realisierung von so viel neuen Wohnungsbauten aber vor dem nächsten Problem stehen. Aktuell seien laut Müller Baustopps für viele Projekte nicht mehr auszuschließen.

„„Kurzfristig nutzbares Bauland für rund zwei Millionen Wohnungen – das ist ein starkes Signal. Nichtsdestotrotz sind die Rahmenbedingungen zur Erreichung der Ziele aus dem Koalitionsvertrag nicht einfach.“ HGF Tim Oliver Müller, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie | Foto: B_I/bb
„„Kurzfristig nutzbares Bauland für rund zwei Millionen Wohnungen – das ist ein starkes Signal. Nichtsdestotrotz sind die Rahmenbedingungen zur Erreichung der Ziele aus dem Koalitionsvertrag nicht einfach.“ HGF Tim Oliver Müller, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie | Foto: B_I/bb

Weitere 2 Millionen Wohneinheiten ohne zusätzliches Bauland

Ohne den Bedarf an neuem Bauland könnten in Deutschland über 2 Millionen neuer Wohnungen gebaut werden, hat eine Studie im Auftrag des Pestel-Instituts aus dem Jahr 2019 ergeben. Allein durch Nachverdichtung wie Aufstockung, Umnutzung und Bebauung von Fehlflächen könnten bis zu 2,7 Millionen Wohnungen neu entstehen, so die Studie. Dazu müssten die vorhandenen innerstädtischen Bau-Potenziale nur intelligenter genutzt werden.

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