Großes Begrünungsprojekt auf dem DESY-Campus

In Hamburg arbeiten das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY und die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) zusammen und machen Maßnahmen für Klimaschutz und Klimaanpassung vor Ort erlebbar. Die Umweltbehörde fördert die Wand- und Dachbegrünung sowie die effiziente Regenwasserbewirtschaftung auf dem DESY-Campus mit 410.000 Euro.

Hamburger Beitrag zur Klimafolgenanpassung: Großes Begrünungsprojekt auf dem DESY-Campus
So soll Halle 36 auf dem DESY-Forschungscampus in einigen Jahren aussehen. | Foto: BUKEA, L+Landschaftsarchitekten, Visualisierung: luminousfields

Das Pilotprojekt auf dem DESY-Gelände vereint viele Elemente von Klimaschutz und Klimaanpassung. Das Begrünungskonzept im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld ist jetzt kurz vor Fertigstellung. Da die Forschungseinrichtung wächst, ist in den nächsten zehn Jahren eine starke Nachverdichtung des mehr als 50 ha großen Geländes geplant. Angestrebt wird daher eine Kreislaufwirtschaft aus effizienter Regenwasserbewirtschaftung zur Abkopplung vom städtischen Abwasserkanalnetz im Sinne von RISA (RegenInfraStrukturAnpassung kombiniert mit 2.660 m2 extensiver Dach- und weiteren 1.910 m2 Fassadenbegrünungen.

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Energie sparen durch besseres Mikroklima

Konzept des Projektes ist, dass durch die Gründächer Niederschlagswasser weitgehend zurückgehalten, verdunstet, und erst nach Sättigung der Vegetationsschicht abgeleitet wird. Zudem soll abfließendes Oberflächenwasser in Wasserspeicher (Teiche) eingeleitet werden, womit das sogenannte Grünwassernetz gespeist wird. Das Grünwassernetz wiederum dient der bedarfsgerechten Fassadenbewässerung und perspektivisch auch weitergehenden Nutzungen zur Senkung des Trinkwasserbedarfs. Die Verbesserung des Mikroklimas wird durch die Kühlungseffekte der Fassadenbegrünung erzielt. Daraus ergeben sich auch Einspareffekte an nötiger Kälteleistung für die Klimatisierung der großen Versuchshallen. Erwartet wird, dass die im Sommer deutlich höhere Energie für die Kühlung aufgefangen werden kann und die äußere Aufheizung des Gebäudes deutlich verringert wird. Weiterhin sollen die natürliche Versickerung und Verdunstung des Niederschlagswassers erhöht werden, so dass der Oberflächenabfluss deutlich reduziert und die öffentlichen Regenwassersiele entlastet werden. Gestalterisch soll die wand- und bodengebundene Fassadenbegrünung den Campus ästhetisch aufwerten.

Halle 36 unbegrünt. | Foto: BUKEA, L+Landschaftsarchitektur
Halle 36 unbegrünt. | Foto: BUKEA, L+Landschaftsarchitektur

Umweltbehörde fördert Fassadengrün

Das gesamte Vorhaben ist mit Klimamitteln der Stadt Hamburg in Höhe von 410.000 Euro gefördert und wird durch die Umweltbehörde begleitet. „Das Pilotprojekt im DESY ist für uns ein Signal, wie Forschung und öffentliche Hand gemeinsam nicht nur ökologisch sinnvolle und nachhaltige, sondern auch optisch besonders ansprechende Konzepte realisieren können“, so Umweltsenator Jens Kerstan. Für die Forscher von DESY passt das Projekt in vielerlei Hinsicht in die Zentrumsstrategie. „Nachhaltigkeit spiegelt sich heute bei DESY unter dem Motto „Green DESY“ in vielen Facetten wider, von der Erforschung neuartiger Materialien für die Kreislaufwirtschaft, der Nutzung regenerativer Energien für den Betrieb seiner Forschungsinfrastrukturen oder umweltfreundliche Baumaßnahmen, wie der Begrünung von Gebäuden, die wir nun mit einer unserer Experimentierhallen begonnen haben."", sagt Prof. Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums. Die Umweltbehörde fördert auch private Eigentümer:innen, die eine begrünte Pergola, vertikale Gärten oder Fassadengrün anlegen mit bis zu 40 % der Kosten, maximal 100.000 Euro.
Visualisierung von Halle 36 in einigen Jahren. | Foto: BUKEA, L+Landschaftsarchitektur, Visualisierung: luminousfields
Visualisierung von Halle 36 in einigen Jahren. | Foto: BUKEA, L+Landschaftsarchitektur, Visualisierung: luminousfields

Einbindung in nationales Forschungsprojekt

Ein Monitoring Programm „Energieeffiziente Gebäudekühlung“ im 7. Energieforschungsprogramm des Bundes soll größere Klarheit zu den Kosten, dem Wasserbedarf und der Effizienz von Gebäudebegrünung und Kühlung bringen. Die DESY Gebäudebegrünung ist eines von elf untersuchten Projekten der Technischen Universität Berlin. In vergleichbaren Projekten wurde ermittelt, dass die Verschattungswirkung der Fassadenbegrünung die Energiebilanz des Gebäudes im Vergleich zum konventionellen Sonnenschutz deutlich verbessert.


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