Kein Fremdwasser mehr im Ei

Im Ortsteil Trieb der Stadt Lichtenfels sind in einer anspruchsvollen Maßnahme Eiprofilkanäle im Schlauchlining-Verfahren saniert worden. Dadurch konnte das Eindringen erheblicher Mengen an Fremdwasser verhindert werden.

Sanierung großer Haltungen in Lichtenfels verhindert große Fremdwasser-Mengen
Bei der Schlauchliner-Maßnahme in Lichtenfels-Trieb kamen Impreg-Liner GL16 zum Einsatz. | Foto: ISAS GmbH
Durch das Ingenieurbüro ISAS GmbH wurde nach erfolgter TV-Inspektion nach DIN EN 13508-2 in 2018 eine eingehende Zustandsbewertung der befahrenen Abwasserkanäle durchgeführt; die schadhaften und sanierungsbedürftigen Kanalabschnitte wurden identifiziert. In Abstimmung mit der Stadt Lichtenfels wurden drei Bauabschnitte gebildet, um den sanierungsbedürftigen Teil des Abwassernetzes für die nächsten Jahre fit zu machen. Der erste Abschnitt wurde bereits im Jahr 2020 abgeschlossen, die beiden weiteren Abschnitte in diesem Jahr. Mit der Durchführung der durch ISAS geplanten Kanalsanierungsmaßnahme in geschlossener Bauweise beauftragte die Stadt Lichtenfels die Firma DF-Ing. Kanaltechnik GmbH.
Im Vorfeld wurden durch den Auftraggeber die nötigen Vorarbeiten wie die Herstellung der Zugänglichkeiten an vorab im Projektteam abgestimmten Stellen hergestellt. | Foto: ISAS GmbH
Im Vorfeld wurden durch den Auftraggeber die nötigen Vorarbeiten wie die Herstellung der Zugänglichkeiten an vorab im Projektteam abgestimmten Stellen hergestellt. | Foto: ISAS GmbH

Vorarbeiten

Im Vorfeld wurden durch die Stadt Lichtenfels die nötigen Vorarbeiten, wie die Herstellung der Zugänglichkeiten durch Abnahme der Schachtkonen bzw. Abbau der Schachtabdeckplatten, an vorab im Projektteam abgestimmten Stellen hergestellt. Zusätzlich erfolgten die für den Schlauchliner-Einbau erforderlichen Vorarbeiten wie die Beseitigung von einragenden Hindernissen oder Ablagerungen. Im Nachgang zur erfolgreichen Sanierung wurden sowohl die Schlauchlinerenden als auch die Zuläufe in den Haltungen mit GFK-Handlaminat angebunden.

Aushärteanlage der Firma Prokasro | Foto: ISAS GmbH
Aushärteanlage der Firma Prokasro | Foto: ISAS GmbH

Einbau der UV-Schlauchliner

Im dritten und größten Abschnitt wurden Mischwasserkanäle mit einer Gesamtlänge von rund 1.500 m im Schlauchlinerverfahren saniert, wovon ca. 780 m Eiprofilkanäle der Dimensionen 600/900 bis 1000/1500 mm waren. Die Schlauchliner-Wandstärken betrugen hierbei bis zu 11 mm. Zum Einsatz kamen Schlauchliner der Firma Impreg. Der Schlauchliner GL16 mit kombinierter Härtung (UV-Schlauchliner mit Peroxiden) war dabei die erste Wahl der Firma DF-Ing. Kanaltechnik. Die Einbaulängen betrugen bis zu 150 m je Einzug; das maximale Schlauchliner-Gewicht lag bei bis zu 11,45 to.

Um diese schweren Schlauchliner auf der Baustelle zu verarbeiten, wurde zum Einbringen des Schlauchliners ein Förderband mit integrierter Falteinrichtung eingesetzt. Den anspruchsvollen Einbau unterstützten temporär die Partner Impreg GmbH und Prokasro Mechatronik GmbH durch den Einsatz der sehr leistungsstarken Power UV-Anlage mit bis zu 12 x 2.000 W (= 24.000 W) sowie deren erfahrene Anwendungstechniker.

Die leistungsstarke Aushärtetechnik brachte die Sanierung gut voran. | Foto: ISAS GmbH
Die leistungsstarke Aushärtetechnik brachte die Sanierung gut voran. | Foto: ISAS GmbH

Schneller Fortschritt

Um die Packer, d.h. die Verschlüsse am Schlauchlineranfang und -ende installieren zu können, wurde der Schlauchliner dort mittels Krans angehoben. Die Einbringung der Lichterquelle erfolgte anschließend über eine spezielle Schleuse. Über diese wurde der Doppelkern von den Mitarbeitern der ausführenden Firma eingebracht, im Schlauchliner positioniert und elektrisch aufgestellt. All dies erfolgte unter Druckbeaufschlagung. Durch die leistungsstarke Aushärtetechnik in Verbindung mit der kombinierten Härtung des Schlauchliners konnten Zuggeschwindigkeiten von bis zu 1 Meter pro Minute sogar bei den großen Eiprofilen DN 900/1350 und 1000/1500 realisiert werden.
Auf Grund der Lage der Abwasserschächte musste eine mobile Baustraße errichtet werden, um die Sanierungsanlagen bzw. den tonnenschweren Schlauchliner an die Einbaustelle zu transportieren. | Foto: ISAS GmbH
Auf Grund der Lage der Abwasserschächte musste eine mobile Baustraße errichtet werden, um die Sanierungsanlagen bzw. den tonnenschweren Schlauchliner an die Einbaustelle zu transportieren. | Foto: ISAS GmbH

Querende Haltung

Erschwert wurden die Arbeiten durch eine querende Kanalhaltung DN 400, welche im Bereich eines Schachtbauwerkes den zu sanierenden Kanal kreuzte und ca. 20 cm in das zu sanierende Profil einragte. Auf Grund der vorhandenen Schachtgröße konnte der Einbau nicht in zwei Richtungen von diesem Schacht aus erfolgen. Außerdem befand sich die querende Leitung ca. 15 cm vor dem Beginn der zu sanierenden Rohrleitung. Die zu sanierende Kanalhaltung hatte hierbei einen Durchmesser von 900/1350 mm im Ei-Profil.

Querung vor dem Schlauchliner-Einbau | Foto: ISAS GmbH
Querung vor dem Schlauchliner-Einbau | Foto: ISAS GmbH

In gemeinsamer Abstimmung des IB ISAS mit der ausführenden Firma, dem Schlauchliner-Hersteller sowie dem Hersteller der Aushärtetechnik wurde festgelegt, dass der Schacht mit der querenden Leitung bei der Sanierung mit dem Schlauchliner durchfahren werden soll. Im Bereich der Querung wurde die Lichterquelle um das erforderliche Maß zusammengefahren und nach der Querung wieder auf die Rohrdimension hochgefahren. Gleichzeitig wurde die Zuggeschwindigkeit der Lichterquelle den Erfordernissen angepasst.

Querung direkt nach dem Schlauchliner-Einbau | Foto: ISAS GmbH
Querung direkt nach dem Schlauchliner-Einbau | Foto: ISAS GmbH

Viel Fremdwasser eingespart

Durch die enge Zusammenarbeit der Projektbeteiligten, der Stadt Lichtenfels, des IB ISAS und der Firma DF-Ing. Kanaltechnik konnte ein reibungsloser Bauablauf sichergestellt werden. In einem Youtube-Video der Stadt Lichtenfels (s.u.) wird der Sanierungserfolg der drei in diesem Ortsteil erfolgten Sanierungsabschnitte in geschlossener Bauweise verdeutlicht: So seien in den letzten beiden Jahren durch die Abdichtung des Kanalsystems rund 58.000 m3 Fremdwasser eingespart worden. Das bedeutet, dass das Fremdwasser zum einen nicht gepumpt werden musste und zum anderen auch nicht die Kläranlage belastet hat.

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Quelle: ISAS GmbH


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