Neuer Ort, neue Zeit

Nach zwei Corona-bedingten Absagen geht das Oldenburger Rohrleitungsforum wieder an den Start. Neu und ungewohnt sind bei der 35. Auflage Ort und Zeit: Statt wie gewohnt in der zweiten Februarwoche öffnet die Traditionsveranstaltung diesmal am 30. und 31. März ihre Tore, und zwar in den Weser-Ems-Hallen. Das Motto: „Rohrleitungen und Kabel – Kritische Infrastruktur und Versorgungssicherheit“.

35. Oldenburger Rohrleitungsforum 2023: Neuer Ort, neue Zeit
Neuer iro-Veranstaltungsort: die Weser-Ems-Hallen | Foto: Thomas Weber, Weser-Ems-Hallen Oldenburg

Aufgrund der vielen eingereichten Themenvorschläge wurde ein sechster Vortragsstrang konzipiert und das Angebot damit um rund 15% erweitert. Ein folgerichtiger Schritt, der mit Sicherheit das zweitägige intensive Netzwerken mit vielen interessanten Impulsen weiter anreichern wird. Erfreulich auch die Ankündigung, dass tradierte Programmpunkte wie die Diskussion im Café oder der allseits beliebte „Ollnburger Gröönkohlabend“ weiterhin erhalten bleiben.

Inhaltlich verknüpft

Inhaltlich knüpft das Forum an die vorausgegangenen Veranstaltungen an. „Thematisiert werden soll der Umgang der Menschen mit den natürlichen Ressourcen, mit dem Klimawandel, mit dem Wassermangel, aber auch mit der Energiegewinnung und -verteilung“, erklärt Prof. Dipl.-Ing. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e.V. und Geschäftsführer der iro GmbH Oldenburg. „Aktuelle Entwicklungen wie der Fachkräftemangel, die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts und ein kritischer Blick auf die Versorgungssicherheit stehen ebenso im Fokus, wie die Darstellung neuer Lieferketten, die Verknüpfung von Gas und Strom sowie der Kabelleitungsbau. Quasi programmübergreifend stellt die Digitalisierung dabei den roten Faden dar.“

Umzug in die Weser-Ems-Hallen mit Wehmut, aber auch mit Vorteilen

Dass das Forum von der Jade Hochschule an der Ofener Straße in die Weser-Ems-Hallen verlegt werden musste, sieht der Hausherr mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Für die Neuausrichtung gab es keine Alternativen“, so Wegener. „Alles, was den Charme des Veranstaltungsortes ‚Ofener Straße‘ ausgemacht hat, angefangen von den kurzen Wegen, der persönlichen Betreuung durch die studentischen Hilfskräfte oder das sprichwörtliche Gedränge auf den Gängen, war mit Blick auf die Corona-Auflagen und die sicherheitstechnischen Anforderungen einfach nicht darstellbar.“

Ein Umzug mit positiven Aspekten: Das Gelände der Weser-Ems-Hallen bietet insbesondere im logistischen und sicherheitstechnischen Bereich hervorragende Voraussetzungen. | Foto: Weser-Ems Halle Oldenburg GmbH & Co. KG
Ein Umzug mit positiven Aspekten: Das Gelände der Weser-Ems-Hallen bietet insbesondere im logistischen und sicherheitstechnischen Bereich hervorragende Voraussetzungen. | Foto: Weser-Ems Halle Oldenburg GmbH & Co. KG
Allerdings birgt der neue Veranstaltungsort eine Fülle von Vorteilen, insbesondere im logistischen und sicherheitstechnischen Bereich. Mehr Fläche, höhere Räume und eine optimierte Luftqualität sowie großzügige Freiflächen vor den Hallen mit ausreichendem Platz für die dringend benötigten Parkplätze sowie für die Exponate der Aussteller werden letztendlich auch den seit Jahren vorhandenen Wünschen von Dauerkunden nach großzügigeren Standflächen gerecht. Die Nachfrage ist nach Aussage von Prof. Wegener jedenfalls gestiegen – erstmals können Anfragen von Unternehmen auf der Warteliste berücksichtigt werden. Das hat dazu geführt, dass die Zahl der Aussteller von 370 auf 440 gestiegen ist.

iro-Rahmenprogramm bleibt bestehen

Die Wasserwirtschaft muss sich auf veränderte Niederschlagsereignisse einstellen; das erfordert ein angepasstes Wassermanagement der Netzbetreiber. | Foto: iStock / mweirauch; iStock / thomas-bethge
Die Wasserwirtschaft muss sich auf veränderte Niederschlagsereignisse einstellen; das erfordert ein angepasstes Wassermanagement der Netzbetreiber. | Foto: iStock / mweirauch; iStock / thomas-bethge

Der Imagewechsel zu einem mehr messeähnlichen Charakter soll aber nicht in der Durchführung einer x-beliebigen Veranstaltung enden. „Im Gegenteil, das iro-Team wird alles tun, damit sich unsere Gäste wohl fühlen“, macht Wegener deutlich. So soll möglichst viel vom einmaligen Charme des Forums erhalten bleiben. Es bleibt die Verantwortlichkeit der handelnden Personen bestehen – und damit auch die persönliche und sympathische Note. Konsequent werden deshalb weiterhin Studentinnen und Studenten das Bild des Forums mitprägen. Zudem wurde die feierliche Eröffnung wieder vom ehemaligen Plenarsaal des Oldenburger Landtages in den Lichthof der Fachhochschule verlegt, um die Verbundenheit mit dem Institut zu dokumentieren.

Erdgas, Wasserstoff, Extremwetter

Klimaneutralität und Unabhängigkeit von Energieimporten gelingt nur durch einen konsequenten Umbau der Versorgungssysteme auf erneuerbare Energien. | Foto: iStock / peterschreiber.media
Klimaneutralität und Unabhängigkeit von Energieimporten gelingt nur durch einen konsequenten Umbau der Versorgungssysteme auf erneuerbare Energien. | Foto: iStock / peterschreiber.media

Am Eröffnungsabend wird mit den geplanten Einführungsvorträgen „Erdgas oder Wasserstoff? – Welche Moleküle transportieren wir künftig durch die Rohre?“ und „Die Zukunft der Erdgasnetze – das große Thema in der Erdgaswirtschaft“ der thematische Grundstein für die zweitägige Veranstaltung gelegt und für ersten Diskussionsstoff gesorgt. Tut sich da eigentlich noch was, wie ist der Stand der Dinge, bewegen wir uns in die richtige Richtung, erreichen wir die gesteckten Ziele oder verläuft vieles im Sand?

Die Wasserwirtschaft muss sich auf veränderte Niederschlagsereignisse einstellen, die ein angepasstes Wassermanagement der Netzbetreiber erforderlich machen. Zusätzlich ändert sich die herkömmliche Energieversorgung durch die Abkehr von russischem Erdgas grundlegend. Wasserstoff in Kombination mit über Terminals importiertem Flüssigerdgas schaffen vollkommen neue Lieferketten. Die Verknüpfungen der Gaswirtschaft mit der Stromwirtschaft greift Raum, auf dem Forum wird in vielen Referaten auf den Kabelleitungsbau eingegangen. Dass dies alles nur zielorientiert und effektiv umgesetzt werden kann, wenn leistungsfähiger Datentransport möglich ist, versteht sich von selbst und macht die Digitalisierung zu einem inhaltlichen roten Faden des Forums.

Sechs Vortragsstränge

Wasserstoffspeicherung gilt als nachhaltige Alternative für herkömmliche Stromspeicher. | Foto: iStock / muhammet sager
Wasserstoffspeicherung gilt als nachhaltige Alternative für herkömmliche Stromspeicher. | Foto: iStock / muhammet sager

Das Motto „Rohrleitungen und Kabel – Kritische Infrastruktur und Versorgungssicherheit“ gibt dem Forum den thematischen Rahmen, gleichzeitig Impulse für die in sechs Handlungsstränge eingeteilten Vortragsblöcke. Fachleute der Branche berichten u.a. von der Wasserversorgung in Krisenzeiten und kritischen Infrastrukturen, wobei deutlich wird, dass es sich bei der Energiewende durchaus um eine Herausforderung für die Wasserversorgung handelt. Wie lösen wir unter Berücksichtigung all dieser Rahmenbedingungen und Einflüsse die anstehenden Aufgaben? – so lautet eine wichtige Frage, die es zu beantworten gilt.

Gleiches betrifft die Themen, die sich um das Gas drehen. Während früher das Erdgas im Fokus stand, richtet sich der Blick nun auf den Wasserstoff sowie CO2 und Erdgas in Form von Flüssiggas. Referenten stellen außergewöhnliche Bauprojekte von Gashochdruckleitungen vor; zudem geht es um „Gasverteilnetze – Technische Voraussetzungen bei einer Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff“ oder „Herausforderungen beim CO2-Transport in Pipelines“. „Dabei ist bemerkenswert“, so Wegener, „dass wir in Krisenzeiten in der Lage sind, auch große Projekte nicht in sechs Jahren, sondern in sechs Monaten zu realisieren.“

Erdgas wird an der Quelle mit Gasverflüssigungsanlagen zu LNG verflüssigt und mit Tankschiffen transportiert. | Foto: iStock / IgorSPb
Erdgas wird an der Quelle mit Gasverflüssigungsanlagen zu LNG verflüssigt und mit Tankschiffen transportiert. | Foto: iStock / IgorSPb

Darüber hinaus wird dem Kabelleitungsbau ausreichend Platz eingeräumt, ebenso wie den sogenannten Klassikern. Innovative Kabelverlegetechniken werden vorgestellt. Hersteller von Rohrsystemen aus den bekannten Werkstoffen stellen Ihre neusten Entwicklungen vor und kommen genauso zu Wort wie die Anbieter von grabenlosen Verlegetechniken.

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Spezialthemen wie Fernwärme und Schweißtechnik runden das zweitägige Forum inhaltlich ebenso ab, ebenso wie die Diskussion im Café: Die Teilnehmer wollen sich über die „Verantwortung von Leitungsbetreibern für die kritische Infrastruktur“ austauschen. Dabei geht es nicht um Regeln und Gesetze, sondern um die gesellschaftliche Verantwortung. Somit können die Besucher des 35. Oldenburger Rohrleitungsforums gespannt sein, was passiert, wenn wir die Energiekosten in Zukunft nicht mehr bezahlen können.

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Quelle: iro GmbH


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