Riki-Rinnen für Eurofighter

Am 26. Januar 2022 verließ der letzte Eurofighter vorerst den NATO-Flugplatz Wittmundhafen. Derzeit wird der Luftwaffenstützpunkt umgebaut und soll nach Abschluss aller Bauarbeiten – voraussichtlich im Jahr 2032 – der modernste Militärflughafen Deutschlands werden. Für die Entwässerung der neuen Start- und Landebahn kommen Schlitzrinnen vom Betonwerk Rinninger aus Kißlegg im Allgäu zum Einsatz, die besondere Vorteile bieten.

Umbau NATO-Flugplatz Wittmundhafen: Schlitzrinnen für die Entwässerung
Auf dem NATO-Flugplatz Wittmundhafen entsteht derzeit eine neue, rund 3 km lange Start- und Landebahn. Für die Längsentwässerung kommen Schlitzrinnen vom Betonwerk Rinninger zum Einsatz. Weil die Schlitzrinnen über ein integriertes Fundament verfügen, konnte auf ein Ortbetonfundament komplett verzichtet werden. | Foto: Hans Rinninger u. Sohn GmbH u. Co. KG

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Der Flugplatz Wittmundhafen liegt in Niedersachsen zwischen Wittmund und Aurich an der B210. Dort fand der Fliegerhorst seinen Ursprung im Jahr 1911 als Landeplatz für Luftschiffe; bis Ende 2021 war er Heimat des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“, dem 877 Soldaten, 28 Eurofighter-Kampfflugzeuge und 260 Zivilbedienstete angehörten. Weil die zum Teil 60 Jahre alte Infrastruktur den Anforderungen an den Flugbetrieb des Eurofighters nicht mehr gerecht wird, baut das Staatliche Baumanagement Region Nord-West den Flugplatz seit Anfang 2022 umfassend um.

In den kommenden drei Jahren wird der Flugbetrieb stattdessen vom Flugplatz Laage (Mecklenburg-Vorpommern) aus erfolgen. Bereits in den vergangenen Jahren hat das Staatliche Baumanagement bereits mit zahlreichen Baumaßnahmen im laufenden Betrieb begonnen. Mit Einstellung des Flugverkehrs konnte es mit den für den späteren Flugbetrieb wichtigen Maßnahmen beginnen. Dazu zählen etwa eine neue, rund 3 Kilometer lange Start- und Landebahn sowie eine neue Luftfahrzeuginstandsetzungshalle. Zudem wird die technische Infrastruktur (Wasser, Abwasser, Wärme, Strom, IT) komplett neu errichtet. Ziel der Bauherren ist es, die für den Flugbetrieb wichtigsten Baumaßnahmen für die Bundeswehr bis Ende 2024 fertigzustellen, so dass der Flugbetrieb Anfang 2025 wieder aufgenommen werden kann.

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Schlitzrinnen mit integriertem Fundament

Zur Entwässerung werden entlang der Start- und Landebahn beidseitig und an den Rollbahnen einseitig insgesamt 11.000 lfm Schlitzrinnen vom Betonwerk Hans Rinninger u. Sohn GmbH u. Co. KG verlegt, die an das teils vorhandene und teils neu verlegte Kanalsystem über Ablaufleitungen DN 200 angeschlossen werden. Ursprünglich waren für die Entwässerung Rinnen mit bauseitigem Fundament ausgeschrieben. Zum Einsatz kam aber schließlich ein Rinnensystem mit integriertem Fundament aus dem Hause Rinninger. Der große Vorteil besteht darin, dass bei Verwendung dieser Rinnen auf ein Ortbetonfundament komplett verzichtet werden kann. Dies vereinfacht den Einbau erheblich, denn die Bauteile können auf der Baustelle direkt auf eine Sauberkeitsschicht, auf einem vorher vorbereiteten Planum verlegt werden – und dies mit einer sehr hohen Genauigkeit.

Gefertigt werden die Schlitzrinnen aus dem sogenannten Riki-Ceton. Dies steht für ultrahochfesten Beton (UHFB) mit duktilen Eigenschaften. | Foto: Hans Rinninger u. Sohn GmbH u. Co. KG
Gefertigt werden die Schlitzrinnen aus dem sogenannten Riki-Ceton. Dies steht für ultrahochfesten Beton (UHFB) mit duktilen Eigenschaften. | Foto: Hans Rinninger u. Sohn GmbH u. Co. KG

Riki-Ceton: Ultrahochfester Beton

Jürgen Kurzemann aus dem Vertrieb bei Firma Rinninger ergänzt: „Die bauseitigen Fundamente messen in der Regel circa 80 mal 50 Zentimeter. Gefertigt werden die Schlitzrinnen aus einer neuen Generation von Beton, dem sogenannten Riki-Ceton. Dies steht für ultrahochfesten Beton mit duktilen Eigenschaften nach AbZ, DIBt-Nr. Z-74.4.178. Das Besondere dabei ist, dass mit diesem Beton die Bewehrung sowohl im Rinnenelement als auch im Unterbau reduziert werden kann. In diesem Fall kann das bauseitige Fundament entfallen und die Rinne in eine Sauberkeitsschicht aus Magerbeton verlegt werden.“ Im Bereich der Tankstellen und Enteisungsstationen lieferte das Betonwerk aus dem Landkreis Ravensburg zusätzlich 1.000 lfm Schlitzrinnen mit integriertem Fundament mit einer WHG-Zulassung. Damit sorgen diese Entwässerungssysteme für LAU-Anlagen gemäß dem Merkblatt zur Entwässerung von Flughäfen für eine vorschriftsmäßige Ableitung von Gefahrstoffen.

Problemloser Regress

Produziert wurden die Schlitzrinnen bereits seit Anfang März 2022. Wöchentlich machten sich seitdem etwa 5 - 6 Lkw vom Allgäu in Richtung Ostfriesland auf, um dort die Schlitzrinnen zwischenzulagern. Der Einbau erfolgte dann innerhalb von ca. 10 Wochen ab Mitte September 2022. Jürgen Kurzemann bemerkt abschließend: „Die Verarbeiter auf der Baustelle waren mit dieser Sonderlösung sehr zufrieden. Die Rinnen sind langlebig und der Wartungsaufwand gering. Und weil die Rinnen nicht in Ortbeton versetzt sind, können diese auch – solange diese noch nicht komplett verbaut sind – problemlos getauscht werden, für den Fall, dass dies überhaupt einmal erforderlich sein sollte.“

Da die Rinnen nicht in Ortbeton versetzt sind, können diese auch – solange diese noch nicht komplett verbaut sind – problemlos getauscht werden. | Foto: Hans Rinninger u. Sohn GmbH u. Co. KG
Da die Rinnen nicht in Ortbeton versetzt sind, können diese auch – solange diese noch nicht komplett verbaut sind – problemlos getauscht werden. | Foto: Hans Rinninger u. Sohn GmbH u. Co. KG

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