„Im Wohnungsbau brennt der Baum“

Im Wohnungsbau stehen die Zeichen auf Alarm: Schon 17 Monate dauert die Talfahrt der Baugenehmigungszahlen. Im Oktober 2023 wurden 11,5 % weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahresmonat. Die Zahl genehmigter Wohnungen von Januar bis Oktober ist in diesem Jahr um 26,7 % geringer als im Vorjahreszeitraum. Das Baugewerbe sieht kaum Chancen auf eine Besserung.

Im Wohnungsbau brennt der Baum: Baugenehmigungen seit 17 Monaten auf Talfahrt
Immer weniger Wohnungen werden genehmigt und gebaut, während die Mieten weiter steigen - die Zeichen im Wohnungsbau stehen auf Alarm. Bitteres Symbol dafür: die stillstehende Baustelle am Steglitzer Kreisel in Berlin. | Foto: Pixabay/scholty1070

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Von Januar bis Oktober wurden 79.300 Wohnungen weniger genehmigt als im Vorjahr. Bei den Mehrfamilienhäusern wurden 25 Prozent weniger Baugenehmigungen erteilt, bei Einfamilienhäusern waren es sogar minus 38 Prozent. Schon im November hatte das Statistische Bundesamt neue Negativrekorde im Wohnungsbau gemeldet. „Eigentlich sollten bei allen Beteiligten die Alarmsignale leuchten“, sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), zu den aktuellen Zahlen. Drei Monate nach dem Wohnungsgipfel lägen noch immer keine handfesten Ergebnisse vor, so Pakleppa. „Stattdessen werden Ergebnisse nun wieder eingesammelt. Die avisierten Aufstockungen beim Geschwindigkeitsbonus und bei der Sanierungsförderung werden gestrichen. Bei der KfW-Neubauförderung gab es den nächsten Stopp. Ganze 70 Prozent unserer Unternehmen erwarten eine Verschlechterung der weiteren Geschäftsentwicklung. Im Wohnungsbau brennt der Baum.“ Dabei lägen die Lösungen auf dem Tisch, so der ZDB-Chef. Er nannte in erster Linie bessere steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten, eine robuste EH 55-Förderung, Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer und einfachere Landesbauordnungen. Die Ampel-Regierung müsse endlich Maßnahmen ergreifen, damit der Wohnungsbau nicht auf Jahre hin einbreche, appellierte er.

Bauwirtschaft erwartet nur halb so viele neue Wohnungen wie nötig

„Wenn die politischen Entscheidungsträger dieser Entwicklung weiter zusehen, müssen wir damit rechnen, dass 2024 nur noch knapp 200.000 Wohnungen fertiggestellt werden“, warnte auch Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB). Das wären nur die Hälfte von den 400.000, die das Bundesbauministerium als jährliche Zielmarke ausgerufen hat. „Bislang sind alle unsere Rufe nach einer deutlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen im Wohnungsbau ungehört verhallt. Es kann so nicht weitergehen.“ Enttäuscht zeigte Müller sich von den „dürftigen Ergebnissen“ der Bauministerkonferenz Ende November, die einen "Belastungsstopp" für Bauvorschriften angekündigt hatte. Es fehlten laut Müller weiterhin konkrete Maßnahmen zur Förderung von Investitionen in den Wohnungsneubau, nicht nur vom Bund, sondern auch von den Ländern. Die Länder müssten im Vermittlungsausschuss unbedingt der degressiven AfA zustimmen, forderte der HDB-Chef. Der Bund müsse zudem noch in diesem Jahr ankündigen, wie die ausgelaufene Neubauförderung fortgesetzt werden solle.

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Baufirmen beurteilen ihre aktuelle Lage schlechter

Zugleich veröffentlichte das Münchener ifo Institut den neuesten Geschäftsklimaindex. Danach ist der Geschäftsklimaindikator im Bauhauptgewerbe auf den niedrigsten Wert seit September 2005 gefallen. Zudem gehe etwa jedes zweite Unternehmen von einer weiteren Eintrübung der Geschäfte in den kommenden Monaten aus.

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