Bauma China 2014 – besser als erwartet
Der neue große Radlader der H-Serie wurde von LiuGong erstmalig der Öffentlichkeit gezeigt. Er glänzt mit 360 KN Reisskraft. | Foto: LiuGong

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Trotz des abschwächenden Marktes in China kamen 191.000 Besucher (2012: 180.000) aus 149 Ländern. Bau- und Baustoffmaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte wurden vom 25. bis 28. November in Shanghai gezeigt. Von den 3.104 Ausstellern kamen 2.097 aus China. Nach China waren die Top-Fünf- Ausstellerländer Deutschland, die USA, Italien, Korea und Japan.

Eugen Egetenmeir, Geschäftsführer der Messe München, zeigte sich sehr beeindruckt vom Enthusiasmus, der auf der Messe herrschte: „Nach einer zwölfjährigen Entwicklung ist die Bauma China nun nicht mehr nur eine Plattform für Produktpräsentationen, sondern auch eine große Branchenparty, auf der man das Gespräch und die Zusammenarbeit für weiteres Wachstum sucht.“ Li Fangyu, VP Marketing of China von Volvo Construction Equipment, war gleichermaßen begeistert: „Die Bauma China 2014 fand inmitten einer Rezession auf dem Baumaschinenmarkt statt. Den Ausstellern und VIP-Kunden nach zu schließen ist die Messe jedoch sehr ermutigend verlaufen. In Zeiten wie diesen gibt uns die Bauma China Lebenskraft, Hoffnung und Auftrieb.“

Die Top-Ten-Besucherländer waren (nach China) Russland, Korea, Japan, Indien, Malaysia, Thailand, Singapur, Taiwan, Hongkong und Indonesien – in dieser Reihenfolge. „Die Bauma China bleibt auf unserem Terminkalender eine Messe, auf der man auf lokaler wie internationaler Ebene gewesen sein muss, da wir Kunden aus Südostasien, Indien, dem Nahen Osten, Südamerika, Afrika und Russland haben“, sagte Ulrich Reichert, CEO von Wirtgen China.

Die chinesischen Baugeräte- und Baumaschinenhersteller stehen vor dem Problem, dass sie große Kapazitäten aufgebaut haben, die sie in zunehmendem Maße nicht mehr mit der Nachfrage aus China selbst auslasten können. Aus Gesprächen wurde deutlich, dass sie ihre Exportanstrengungen verstärken werden. Ihre Anstrengungen werden sich zunächst mit Schwerpunkt auf Asien, Afrika und Lateinamerika konzentrieren. Aber auch Europa wird stärker in den Fokus der chinesischen Baumaschinenproduzenten rücken.

So plant Zoomlion, dass der Umsatzanteil, den das Unternehmen auf Märkten außerhalb Chinas erwirtschaftet wird, von gegenwärtig 10 Prozent auf 30 bis 40 Prozent in den nächsten 3 bis 5 Jahren steigen soll. Um das zu erreichen, sind weitere Akquisitionen von passenden Unternehmen zu erwarten. In Deutschland erwarb Zoomlion kürzlich den Trockenmörtelexperten M-TEC.

Wang Xiaohui, General Manager der SDLG Import & Export Company, sieht gute Chancen für sein Unternehmen für weitere Expansion. Nur 20 % des Weltmarktes für Baumaschinen sind seiner Meinung nach für die Premiumhersteller erreichbar. Das Potential für „Value brands“, wie SDLG einer sei, die leistungsfähige Maschinen herstellen zu attraktiven Preisen, betrage dem gegenüber 80 % des Welt-Baumaschinenmarktes.

Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, brauchen die chinesischen Hersteller neue Händler in den angepeilten Zielmärkten. Schritt für Schritt werde man dabei vorgehen, erklärte Wenjun Lin, Sales Director der Sany Deutschland GmbH. Sany wolle Premiumhändler gewinnen und nimmt dabei in Kauf, dass es vielleicht zwei bis drei Jahre dauert, bis dies gelungen ist. Nur so sei langfristig ein Erfolg zu erzielen.

Zhu Lin, Marketing Manager bei XCMG Import & Export Co., sieht das Unternehmen schon auf einem sehr guten Weg zu einem international bedeutenden Hersteller. In 158 Ländern werden bereits XMCG-Maschinen verkauft. In Europa hat XCMG 15 Mio. Euro in ein Entwicklungszentrum in Krefeld investiert. In den Niederlanden unterhält XMCG ein Ersatzteillager, und in Polen gibt es ein Montagewerk von XCMG.

Ein bisschen fühlte man sich an den Liebherr-Messestand auf der Bauma in München erinnert. XCMG zeigte, wir können das auch. Ein riesiger Dumptruck mit zugehörigem Miningbagger unterstreicht die Ambitionen des großen chinesischen Herstellers. | Foto: bi-Gr
Ein bisschen fühlte man sich an den Liebherr-Messestand auf der Bauma in München erinnert. XCMG zeigte, wir können das auch. Ein riesiger Dumptruck mit zugehörigem Miningbagger unterstreicht die Ambitionen des großen chinesischen Herstellers. | Foto: bi-Gr

Zielgerichtet arbeiten die chinesischen Hersteller daran, ihre Produktpalette auszuweiten. So zeigte die Sanyi Heavy Equipment auf der Bauma China erstmalig einen knickgelenkten Dumper in der 45 t Klasse. Auch die anderen großen chinesischen Hersteller wie XCMG und LiuGong präsentierten neue Maschinen, die das Produktportfolio erweitern.

XCMG konnte den Verkauf eines neuen 450 t mobilen Raupenkrans nach Südkorea vermelden. Der Kran kann maximal 260 t heben.

LiuGong präsentierte seinen neuesten und größten Radlader – den CLG8128H. Mit 4,04 m Hubhöhe, der 7,0 cbm Felsschaufel, 12 t Tragfähigkeit und 360 KN Ausbrechkraft wird er nach Ansicht von LiuGong Anforderungen bei Arbeiten für große Projekte sowie in Gewinnungsbetrieben sehr gut erfüllen. Schnelle Ladespiele sollen die Arbeitseffizienz erhöhen. Insgesamt wurden 21 Maschinen auf dem Stand gezeigt. LiuGong wollte vor allem die Wertschöpfungskette zeigen, die bei der Produktion innerhalb des Unternehmens abläuft. Ausgehend von den Kundenbedürfnissen über die Entwicklung, die Produktion unter Verwendung von „Weltklasse“-Komponenten, die strengen Qualitätstests bis hin zum Service wollte LiuGong zeigen, dass das Unternehmer ein hochklassiger, weltweit zu beachtender Partner für seine Kunden darstellt.

Der Hersteller Zoomlion stellte sein Engagement für besonders energieeffiziente umweltfreundliche Maschinen in den Vordergrund. So wurde z.B. ein Bauaufzug vorgestellt, der mit einem Energierückgewinnungssystem, entwickelt von der holländischen Firma Raxtar, ausgerüstet ist. Während der Fahrt nach unten wird elektrische Energie zurückgewonnen. Der Aufzug ist laut Zoomlion ultraschnell, versehen mit der höchsten Sicherheit, niedrigen Unterhaltskosten und ausgestattet mit einem intelligenten Steuerungssystem.

Der Kranhersteller Comansa Jie präsentierte in Shanghai seinen neuen Flat-top-Turmdrehkran. Mit sechs Tonnen maximaler Ladung ist es das kleinste Modell von Comansa Jie. Mit dem Kran will das Unternehmen Marktanteile in China, Indien und Südostasien gewinnen. Der Kran kann mit Auslegerlängen zwischen 30 bis 60 m aufgebaut werden – in Stufen von jeweils 2,5 m. So kann der Kran an die Gegebenheiten verschiedenster Baustellen angepasst werden.

Der Baggerhersteller Jonyang, der gegenwärtig Exportaktivitäten in Lateinamerika, Osteuropa, Südostasien und im Mittleren Osten entfaltet, kündigte an, dass er seine gegenwärtige Palette an Raupen- und Mobilbaggern um 6-8 t. Bagger und einen 40 t Bagger abrunden wolle.

„Bedarfsgerechte Produkte für den chinesischen Markt“

Die deutschen Hersteller sehen die Bauma-China als Schaufenster für ihre Aktivitäten in Asien. Für Wacker Neuson ist Asien ein wichtiger Zukunftsmarkt, in dem weiteres Wachstum angestrebt wird. „Die Umsetzung unserer langfristig ausgerichteten Asienstrategie greift zunehmend“, sagt Cem Peksaglam, Vorstandsvorsitzender der Wacker Neuson SE. „Die bereits eingeleiteten Maßnahmen, beispielsweise die gezielte Ausweitung des lokalen Produktangebots, der Ausbau des Vertriebsnetzes und erhöhte regionale Investitionen werden dazu führen, dass der Umsatzanteil Asiens mittel- und langfristig spürbar steigen wird.“ Der Bedarf nach Reparatur und Instandhaltung von Infrastruktur, unter anderem in den Metropolen Chinas, steigt stetig an. Gleichzeitig verstärkt sich der Trend hin zu kompakten Baumaschinen höherer Qualität.

Wacker Neuson ist seit über 15 Jahren mit eigenen Vertriebs- und Servicepartnern in China ansässig. Der Wacker Neuson Hauptsitz in der Region ist in Shanghai, weitere Standorte befinden sich in Hongkong und Shenzen. „Der Schlüssel für den langfristigen Erfolg sind bedarfsgerechte und wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen – hieran arbeiten wir intensiv“, erklärt David Wei, Regional President Greater China von Wacker Neuson. Das Unternehmen ist mit Händlern in nahezu allen chinesischen Provinzen vertreten. Um sich noch effizienter aufzustellen, wurde die Regionenzentrale für Greater China von Hongkong nach Shanghai verlegt. Am neuen Standort wurde auch ein eigenes Ersatzteillager für die Region aufgebaut, um eine schnelle Verfügbarkeit sicherzustellen.

Der große Transformer auf dem Stand von Lovol dominierte das Gelände auf der Bauma China. Ob er den Wettbewerb erschrecken sollte oder nur die Blicke der Besucher auf den Stand lenken sollte ist nicht bekannt. Er gehörte auf jeden Fall zu den meist fotografierten Objekten auf der Bauma China. | Foto: bi-Gr
Der große Transformer auf dem Stand von Lovol dominierte das Gelände auf der Bauma China. Ob er den Wettbewerb erschrecken sollte oder nur die Blicke der Besucher auf den Stand lenken sollte ist nicht bekannt. Er gehörte auf jeden Fall zu den meist fotografierten Objekten auf der Bauma China. | Foto: bi-Gr
Die zurückgehenden Wachstumsraten der chinesischen Wirtschaft hinterlassen ihre Spuren. Liebherr geht davon aus, dass die Bagger-Verkäufe in China am Ende des Jahres 2014 um 46 Prozent unter denen des Spitzenjahres 2011 liegen werden. Ende Oktober lagen sie bei 74.975 Einheiten. Liebherr rechnet nicht mit einem Anziehen der Verkäufe vor dem Inkrafttreten der nächsten Emissionsstufe. Der Kompaktbaggermarkt zwischen 8 und 14 Tonnen wächst schnell, während der Absatz großer Bagger zurück geht. Im Geschäftsbereich Liebherr-Mischtechnik hatte China im ersten Halbjahr 2014 einen Umsatzanteil von 9 Prozent. „Wir müssen uns an andere Wachstumsraten als in der Vergangenheit gewöhnen,“ meint Christoph Kleiner, Geschäftsführer Liebherr-Werk Ehingen GmbH. „Lokale Produzenten holen definitiv auf.“

Die Liebherr-Components AG zielt in China vor allem auf den Verkauf von Getrieben, Hydraulikpumpen und -motoren sowie Einspritzsystemen. Im Geschäftsbereich Mobilkrane stellte Liebherr den LTM 1300-6.2 mit 300 Tonnen Tragfähigkeit vor. Liebherr Bagger und Umschlagmaschinen erfüllen die im Oktober 2015 in China in Kraft tretende Abgasrichtlinie IIIA.

Liebherr China hat seit 2012 sein Händlernetzwerk um sechs neue Händler erweitert und ist jetzt in 18 Provinzen vertreten. In der gleichen Zeit wurden die Liebherr-Planierraupen auf dem chinesischen Markt eingeführt.

Deutz präsentierte sich gemeinsam mit seinem chinesischen Joint Venture Deutz (Dalian) Engine (DDE) auf der Bauma China 2014. Der Kölner Motorenspezialist zeigte seine Produkte für die neue chinesische Abgasstufe 3 (China Stufe III), die ab Oktober 2015 gelten wird. Die China Stufe III ist das Äquivalent zur europäischen EU Stufe IIIA. Durch die Verschärfung und der damit einhergehenden Nachfrage nach moderner Motorentechnik bietet sich für Deutz die Möglichkeit, mit hochentwickelten Produkten weitere Marktanteile zu gewinnen.

In China wird die vierte Emissionsstufe erst nach 2020 erwartet. Für den chinesischen Markt werden die Motoren ohne Abgasnachbehandlung als China Stufe III Variante zur Verfügung stehen, sodass Geräte für den chinesischen und den Exportmarkt baugleich ausgeführt werden können.

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„China ist für uns nach wie vor der wichtigste Markt in Asien“, erklärt Michael Wellenzohn, Mitglied des Vorstandes der Deutz AG für den Bereich Sales/Service & Marketing. „Wir wollen unser Geschäft hier zielstrebig ausbauen und vertrauen weiterhin auf beständiges Wachstum. Unsere Marktausbauchancen sehen wir dabei über die Technologie, die wir künftig lokal zur Verfügung haben werden.“

Feierlich enthüllt und mit großem Tamtam begrüßt, der neue knickgelenkte Dumper von Sany in der 40t.-Klasse. | Foto bi –Gr
Feierlich enthüllt und mit großem Tamtam begrüßt, der neue knickgelenkte Dumper von Sany in der 40t.-Klasse. | Foto bi –Gr

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