Spezialist für den Lebensraum „Baum“ feiert Jubiläum

Vor 30 Jahren gründete Gerhard Fabritz die Gefa Produkte Fabritz GmbH und startete seine Unternehmung mit „Gefa Baumbindegurten“. Heute bietet Gefa zahleiche Produkte rund um den Lebensraum Baum und unterstützt die Grüne Branche mit Services und Technik-Knowhow. Mit dem Sohn des Gründers, Thorsten Fabritz, der mit seiner Schwester Anja die Geschicke des Unternehmens lenkt, sprachen wir über Geschäfts- und Produktentwicklungen sowie Herausforderungen angesichts von Pandemie und Klimawandel.

Spezialist für den Lebensraum „Baum“ feiert Jubiläum
Vor drei Jahrzehnten baute Gerhard Fabritz mit selbst entwickelten Baumbindegurten sein Unternehmen auf und noch heute zählen die textilen Gurte von Gefa zu den Klassikern für die Sicherung neu gepflanzter Gehölze. | Fotos: Gefa Fabritz
Am 1. April 1990 wurde die Gefa Produkte Fabritz GmbH mit Sitz in Krefeld als Teilbereich der Fabritz GmbH ausgegliedert. Gerhard Fabritz hatte zu der Zeit schon längst seinen Fokus auf den Erhalt der Umwelt gelegt und tüftelte an Produktlösungen. Mit seinem selbst entwickelten textilen Bindegurt für Jungbäume stieg er schließlich in den Markt für die Grüne Branche ein – und war mit der „Gefa Baumbindung“ schnell erfolgreich. Der Stahl- und Anlagenbau wurde schließlich eingestellt. In den Folgejahren entwickelte der Firmengründer und Erfinder zahlreiche baupraktische Speziallösungen, darunter z. B. die Unterflurverankerung Treelock, die es jetzt auch in der „Bio“ Variante gibt.

Insgesamt wurden bis heute mehr als 300 Patente von Gerhard Fabritz angemeldet. Die 2. Generation ist mit Thorsten und Anja Fabritz zwar längst am Ruder, doch engagiert sich der 82-jährige Firmengründer nach wie vor in vielen Projekten von Gefa und weit darüber hinaus. Eine Umweltstiftung, die Fabritz 2005 mit dem Ziel gründete, den Klima- und Umweltschutz voranzutreiben, ist nur eine seiner zahlreichen Unternehmungen. Dazu kommen seine besonderen Verdienste im Wissenschaftsbetrieb, wofür er den Titel als Ehren-Professor von der Universität von Astana (Kasachstan) erhielt. Erfindergeist und das „grüne Gen“ von Professor h. c. Gerhard Fabritz scheint auf seine Kinder abgefärbt zu haben.

„Wer, wie ich, inmitten von Skizzen für nachhaltigen Städtebau und Patenten für feuchtigkeitshaltendes Pflanzsubstrat aufwächst, der muss vermutlich zu einem pragmatischen Idealismus neigen: Wir sind alle verpflichtet, die Welt besser zu machen. Wie man das macht – dazu kann man auf viele Arten beitragen,“ so Thorsten Fabritz, der vor 21 Jahren den Posten als geschäftsführender Gesellschafter bei Gefa übernommen hat. Seitdem lenkt er zusammen mit seiner Schwester Anja, die seit Firmengründung dabei ist und als Gesellschafterin die kaufmännische Leitung innehat, die Geschicke des Unternehmens – anscheinend ebenso erfolgreich wie ihr Vater, der vor drei Jahrzehnten als Vier-Mann-Betrieb startete.

Thorsten Fabritz leitet zusammen mit seiner Schwester die Gefa Fabritz Produkte GmbH.
Thorsten Fabritz leitet zusammen mit seiner Schwester die Gefa Fabritz Produkte GmbH.

Zeichen stehen auf Wachstum

Heute beschäftigt die Gefa 26 MitarbeiterInnen und nutzt die Gebäudesubstanz, die ehemals für den Stahl- und Anlagenbau der Fabritz GmbH errichtet wurde, als Büro- und Lagerfläche. „Wir fertigen in Krefeld selbst keine Produkte, sondern entwickeln sie teilweise gemeinschaftlich mit Partnern und lassen sie vornehmlich in Deutschland produzieren,“ so Fabritz junior gegenüber der B_I galabau. Die Gefa sei vielmehr als fachkompetenter Handelsbetrieb aufgestellt, der GaLaBau- und Tiefbauunternehmen sowie öffentlichen Auftraggebern nicht nur ein Rundum-Paket an Produktlösungen bietet, sondern sie auch in ihrer planerischen Arbeit durch u.a. CAD-Zeichnungen unterstütze.

Diese strategische Ausrichtung von Gefa geht auf: Denn laut Fabritz wurde 2019 ein zweistellig prozentuales Umsatzwachstum generiert und damit zum 3. Mal in Folge ein neues Rekordergebnis erzielt. Und trotz Corona-Pandemie bleibt der Unternehmenschef, zumindest für 2020, optimistisch. „Das erste halbe Wirtschaftsjahr hat nicht dazu geführt, dass wir Umsatzeinbußen verzeichnen mussten – im Gegenteil: Die Auftragsbücher unserer Kunden aus dem Garten- und Landschaftsbau sind gut gefüllt und es zeichnet sich wie in den Jahren zuvor eine ähnlich positive Geschäftsentwicklung ab. Wie sich die Gesamtsituation im öffentlichen und im privaten Bereich darstellen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Zumindest ist zum jetzigen Zeitpunkt eine seriöse Einschätzung kaum möglich“, so Thorsten Fabritz.

Nichtsdestotrotz scheint das Unternehmen für die Zukunft allein schon durch das Produktprogramm gut gewappnet zu sein: Gefa bietet baupraktische Systeme für den Umgang mit Klimawandelfolgen wie z. B. extremer Trockenheit, setzt auf Produktseite immer stärker auf mehr Nachhaltigkeit und bietet damit zugleich Lösungen für die Grüne Branche und einen immer wichtiger werdenden Zukunftsmarkt. Die Krefelder arbeiten dabei eng mit Firmen wie u.a. Feldsaaten Freudenberger zusammen, die auf den Handel und die Veredelung von Saatgut spezialisiert ist. Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die Produktreihe „Seed & Sorb“ mit dem XXL Wasserspeicher „Stockosorb“ entstanden. Das biologisch abbaubare Langzeit-Wasserspeicher Granulat „Stockosorb“ wird von der Evonik Industries hergestellt und von der Gefa exklusiv vertrieben.

Das Knowhow der Gefa, die sich mit Institutionen und Sachverständigen wie dem Baumexperten Dr. Jürgen Kutscheidt kontinuierlich austauscht, fließt in die Produktentwicklungen auch von weiteren Firmen. So entstehen praxistaugliche Komponenten und Komplettsysteme für ein gesundes Baumwachstum, die im Gefa-Produktkatalog als „powered by“ gekennzeichnet sind. Dazu wird permanent an neuen Produkten aus dem Hause Gefa gearbeitet: Im nächsten Frühjahr will Fabritz zum Beispiel eine biologisch abbaubare Baumbindung auf den Markt bringen.

„Treelock Bio“ ist die erste Unterflurverankerung mit biologisch abbaubarem Gurtbandmaterial, das eigens für den speziellen Einsatz im Boden modifiziert wurde. Die Verankerung ist bei Gefa jetzt über Bäume mit einem Stammumfang von 35 cm hinaus, auch für Umfänge von 25 cm erhältlich.
„Treelock Bio“ ist die erste Unterflurverankerung mit biologisch abbaubarem Gurtbandmaterial, das eigens für den speziellen Einsatz im Boden modifiziert wurde. Die Verankerung ist bei Gefa jetzt über Bäume mit einem Stammumfang von 35 cm hinaus, auch für Umfänge von 25 cm erhältlich.

Komponenten und Komplettsysteme
Das Portfolio reicht von Systemen zu unter- und oberirdischen Jungbaumsicherungen, über die Altbaumsicherungen mit diversen Lösungen zur Kronensicherung, über Bodenhilfsstoffe wie Mykorrhiza und Co. zur Wasserspeicherung und Vitalisierung bis hin zu Spezialsystemen für Baumquartiere im urbanen Raum. „Wir unterteilen dieses Programm in die vier Produktgruppen Jung- und Altbaumsicherung, Bodenhilfsstoffe und Spezialsysteme, die im Endeffekt als Konglomerat den Erfolg unseres Unternehmens ausmachen“, sagt Fabritz gegenüber der B_I galabau.

Die Bereiche stünden gleichrangig nebeneinander, auch weil es aus unternehmerischer Sicht für eine gewisse Sicherheit sorge, falls ein Bereich z. B. aufgrund von Witterungseinflüssen einmal nicht wie geplant läuft. Das „Greendrop-Programm“ rundet das Programm ab: Im kleinen wie im großen Maßstab erarbeitet das Greendrop-Team von Gefa maßgeschneiderte Lösungen für die effiziente Wasserversorgung von Grün. Es umfasst daher die Planung, die Lieferung von Komponenten und die Betreuung von Fachfirmen.

Neu im Gefa-Programm: Zwar können die Gefa Gießränder aus Polyethylen (HDPE) wiederverwendet und zu 100% recycelt werden, doch jetzt gibt es eine neue Variante, die im Sinne von mehr Nachhaltigkeit von vorne herein aus recyceltem HDPE produziert wird.
Neu im Gefa-Programm: Zwar können die Gefa Gießränder aus Polyethylen (HDPE) wiederverwendet und zu 100% recycelt werden, doch jetzt gibt es eine neue Variante, die im Sinne von mehr Nachhaltigkeit von vorne herein aus recyceltem HDPE produziert wird.
Allen Produktgruppen gemein ist der Vertriebsweg: „Wir beliefern unsere Kunden in der gesamten EU und in der Schweiz und arbeiten daran unser E-Commerce Geschäft weiter auszubauen“, so Fabritz. Ziel sei es, in den nächsten fünf Jahren mindestens 25 % des Gesamtumsatzes online zu erzielen. Dafür würden kontinuierlich Optimierungen vorgenommen und das mehrsprachige Angebot weiter ausgebaut. Zusätzlich will das Krefelder Unternehmen den Vertrieb weiter stärken und auf ein neues digitales Level heben: Gefa setzt seit Kurzem auf eine sogenannte Sales Enablement-Softwarelösung der US-amerikanischen Firma Seismic, die nach eigener Aussage Marktführer in diesem Bereich ist. Mit ihr will Gefa die Kommunikation mit Händlerpartnern optimieren, indem ihnen zum Beispiel Präsentationsmaterial innerhalb von Sekunden personalisiert bereitgestellt werden kann.

Auch baulich soll es am Firmensitz weitergehen: Kontinuierlich wurde der Standort in den letzten 30 Jahren modernisiert und erweitert, doch geht Fabritz davon aus, dass die 2000 m2 große Lagerfläche und die Büroflächen (400 m2) in Zukunft nicht ausreichen werden. Der Bau einer neuen Traglufthalle ist bereits für nächstes Jahr anvisiert und ein Aufstocken des Bürogebäudes hat Thorsten Fabritz auch schon im Blick.



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