Zwei Deutschland-Premieren beim 3D-Druck mit Beton

In Nordkirchen nimmt das erste öffentliche Gebäude in 3D-Druck Gestalt an. Zeitgleich entsteht in Heidelberg das größte 3D-gedruckte Gebäude Europas. Für den Druck verwendet die Peri 3D Construction GmbH ein spezielles Material mit CO2-reduziertem Bindemittel, das Heidelberg Materials liefert.

Zwei Deutschland-Premieren beim 3D-Druck mit Beton
Das Vereinsheim des SC Capelle in Nordkirchen wird im 3D-Druckverfahren mit Beton von Heidelberg Materials erstellt. | Foto: Peri

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In Nordkirchen nimmt das erste öffentliche Gebäude, das im 3D-Druckverfahren entsteht, Gestalt an. Gemeint ist das neue zweigeschossige Vereinsheim des SC Capelle mit 370 Quadratmetern Nutzfläche, desen Baufortschritt über die Webcam der Gebrüder Lorenz Bauunternehmung beobachtet werden kann. „Noch ist es experimentelles Bauen, das wird es aber nicht bleiben“, sagt Dipl.-Ing. Lothar Steinhoff von Steinhoffarchitekten, der das gebäude entworfen hat. Ihm liegt daran, Bauhandwerk und Digitalisierung zusammenzubringen. „Wir müssen dem Fachkräftemangel entgegenwirken und die Baustelle für die jüngere Generation wieder attraktiver gestalten“, so Steinhoff. Im März wurde der Drucker mit den Abmessungen 25x15x10 Metern auf der Nordkirchener Baustelle platziert, inzwischen arbeitet der 3D-Betondrucker am zweiten Geschoss. Das Projekt wird vom Bauministerium in Nordrhein-Westfalen mit 333.000 Euro gefördert. Vor Ort überzeugte sich deshalb jetzt auch die zuständige Ministerin Ina Scharrenbach vom Stand der Baustelle.

3D-Betondruck in Heidelberg

3D-Betondruck: Für das Projekt der Krausgruppe liefert Heidelberg Materials rund 450 Tonnen des eigens entwickelten Hightech-Baustoffs. | Foto: Heidelberg Materials/Aleksej Keskel
3D-Betondruck: Für das Projekt der Krausgruppe liefert Heidelberg Materials rund 450 Tonnen des eigens entwickelten Hightech-Baustoffs. | Foto: Heidelberg Materials/Aleksej Keskel

Zeitgleich läuft seit dem 31. März bis voraussichtlich Ende Juli in Heidelberg der Bau, das heißt der Druck des Gebäudes, in dem später ein Rechenzentrum untergebracht werden soll. Der Projektentwickler, die Heidelberger Krausgruppe, hat sich bewusst für die 3D-Drucktechnik entschieden, um innovative Bauweisen voranzubringen und einen positiven Beitrag zum nachhaltigen Bauen zu leisten, wie Hans-Jörg Kraus, geschäftsführender Gesellschafter der Krausgruppe betont. Wichtig war ihm auch, das Projekt mit lokalen Partnern umzusetzen. Die Planung und Durchführung liegt bei der Arbeitsgemeinschaft Mense-Korte und SSV Architekten.

So soll das „Serverhotel“ in Heidelberg am Ende aussehen. Die Arbeitsgemeinschaft Mense-Korte und SSV Architekten sind für die Planung und Durchführung verantwortlich. | Foto: SSV Architekten
So soll das „Serverhotel“ in Heidelberg am Ende aussehen. Die Arbeitsgemeinschaft Mense-Korte und SSV Architekten sind für die Planung und Durchführung verantwortlich. | Foto: SSV Architekten

3D-Betondruck mit weniger CO2-Emissionen

450 Tonnen des extra für den 3D-Betondruck entwickelten Hightech-Baustoffs liefert Heidelberg Materials für den rund 54 Meter langen, 11 Meter breiten und 9 Meter hohen Bau. Er wurde schon 2020 beim Druck der ersten Wohnhäuser in Deutschland in Beckum und Wallenhausen eingesetzt. Seither hat Heidelberg Materials den Baustoff weiterentwickelt, unter anderem wurde sein CO2-Fußabdruck reduziert. Das hier genutzte Material beinhalte ein Bindemittel mit etwa 55 Prozent CO₂-Reduktion gegenüber einem reinen Portlandzement und sei zudem vollständig recyclebar, so der Hersteller. „Das Material ist gut pumpbar und besitzt gleichzeitig sehr gute Extrusionseigenschaften“, so Dr. Jörg Dietrich, Leiter Engineering & Innovation und Produktmanagement bei Heidelberg Materials Deutschland. „Die zielsichere Festigkeitsentwicklung sorgt zudem für ein Druckbild mit hoher Formtreue.“ In den letzten zwei Jahren hat der Konzern einen Produktionsstandort in Deutschland aufgebaut, um die lokale Verfügbarkeit zu gewährleisten.
Der erste Bauabschnitt des "Serverhotels" in Heidelberg: 3D-Betondruck ermöglicht sehr freie organische Geometrien. | Foto: Peri
Der erste Bauabschnitt des "Serverhotels" in Heidelberg: 3D-Betondruck ermöglicht sehr freie organische Geometrien. | Foto: Peri

Für den Druck der Wände und anderer vertikaler Elemente ist die Peri 3D Construction GmbH mit seinem „Cobod BOD2“ 3D-Baudrucker verantwortlich. „Wir sind sehr stolz, mit diesem Projekt unser bisher größtes Gebäude realisieren zu können“, sagt Geschäftsführer Dr. Fabian Meyer-Brötz. Die besondere Formgebung liefere Einblicke in die immense Gestaltungsfreiheit, die der 3D-Drucker ermögliche. „Da wir zeitnah in Nordrhein-Westfalen auch das erste öffentliche Gebäude Deutschlands drucken, freuen wir uns sehr zu sehen, wie der 3D-Baudruck an Fahrt gewinnt“, so Meyer-Brötz.

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